top of page
AutorenbildNomadedog

Die Lauerübung – Bedürfnis, Motivation, Belohnung...

Die Lauerübung – Bedürfnis, Motivation, Belohnung...


Weißt du, was dein Hund gerne mag; welche Hobbys er hat und welche Bedürfnisse dahinterstehen?

 

Mit der Lauerübung kannst du auf das Jagdliche Bedürfnis deines Hundes eingehen und gleichzeitig erhältst du eine Belohnung, mit der du gezielt erwünschtes Verhalten verstärken kannst.  

 

Im Zusammenleben mit deinem Hund, kommst du an seinem jagdlichen Bedürfnis nicht drumrum. Dieses Bedürfnis zu „deckeln“, es hemmen zu wollen, wird dein Ziel, dass dein Hund nicht mehr jagen geht, in die Ferne rücken.

Ein Bedürfnis zwanghaft unterdrücken zu wollen, das natürlicherweise zum Nahrungserwerb essenziell und genetisch verankert ist, wird sich entsprechend negativ auf das emotionale Wohlbefinden des Individuums auswirken; Verhaltensauffälligkeiten wie beispielsweise zwanghaftes oder exzessives Verhalten können sich äußern. Zumal dein Hund durch Verbote, keine Alternativen lernt um selbstständig Situationen meistern zu können. 

 



Kannst du dir vorstellen, jagdliches Verhalten deines Hundes, auf kontrollierte Art und Weise zu fördern und so nicht nur geniale Belohnungen zu kreieren, sondern eine tiefere Bindung mit deinem Hund, basierend auf Kooperation und Vertrauen aufzubauen?

 

Wie kannst du in Verbindung mit deinem Hund kommen, um ihm sein Bedürfnis, kontrolliert ausleben zu lassen?

 

-        Sehe das Individuum

-        sehe seine Bedürfnisse

-        kreiere Möglichkeiten, um seine Bedürfnisse zu leben

-        sehe, was er kommuniziert, um ihn bestmöglich zu unterstützen

 

Um Möglichkeiten zu kreieren, welche auf das jagdliche Bedürfnis deines Hundes eingehen, werfe einen Blick auf die Beutefangsequenzen.

 

 

Beutefangsequenzen

 

Zeigt dein Hund häufiger das Fokussieren, das Beschleichen oder hetzt er so richtig gerne? Die ein oder andere Beutefangsequenz kann, je nach Hundetyp, stärker oder weniger stark ausgeprägt sein.

 

Das coole an der Lauerübung ist, dass sie die gesamten Beutefangsequenzen abdecken kann.

 

So baust du die Lauerübung auf:

 

1.      Ankündigung „Lauern“

2.      Griff in Leckerchentasche

3.      Leckerchen präsentieren (in Augenhöhe Hund)

4.      Marker, sobald der erste Blick deines Hundes das Leckerchen trifft

5.      Werfe das Leckerchen seitlich weg, damit dein Hund es jagen und fressen kann

 

 


Die Ankündigung, aber auch der Griff in die Leckerchentasche führt zur

Orientierungsreaktion deines Hundes. Das Fokussieren ist das Belauern des Futterstückchen zwischen deinen Fingern. Sobald du markerst, fliegt das Futter und dein Hund darf so richtig hinterherfetzen. Es folgt die Futteraufnahme.

Falls dein Hund gerne zerfetzt, bevor er das Futter isst, kannst du das mit einbauen. Verpacke dafür die Leckerchen beispielsweise in Toilettenpapierrollen oder ähnlichem und mache ab und an die Lauerübung in dieser angepassten Form. Variiere gerne.

Macht das Tier Beute, endet es mit essen. Die Nahrungsaufnahme, als letzte Beutefangsequenz ist relevant, damit der Organismus runterfahren kann. Es lohnt sich Objektspiele mit Futter abzuschließen.

 

Du kannst das Lauerspiel wunderbar als Belohnung für erwünschtes Verhalten einsetzen und gleichzeitig ein grundlegendes Bedürfnis befriedigen.

In Impulskontrolle übt sich dein Hund ganz nebenbei dadurch auch; er übt sich darin, stehen zu bleiben und abzuwarten, etwas was er gerne haben möchte, zunächst nur anzuschauen, bevor er es jagen und essen kann.

 

Diese Übung lohnt sich!

 

Ich wünsche dir und deinem Hund viel Freude damit.

 


 

Petra Zivnicek . Hundetrainerin . Hundepsychologin

 

Comments


Commenting has been turned off.
bottom of page